She´s back-Mural

Ein tolles Projekt fand im Jahr 2018 zur Wiedereröffnung des Markgräflichen Opernhauses statt. Im Folgenden ist eine Zusammenfassung von der Kuratorin des spannenden Streetart Projektes und Galeristin Jessica Matijevic.

Über­blick über das Projekt

Was:

Kunst im öffent­li­chen Raum im Kontext der Wieder­eröff­nung des UNESCO Welt­kul­tur­erbes, dem Mark­gräf­li­chen Opern­hauses in Bayreuth

Wer:

Kura­tiert von der Kunst­agentur I KNOW A GUY (@iknowaguy.gallery) in enger Zusam­men­ar­beit mit Dr. Stefan Mayer & seiner Ober­stu­fen­klasse des Mark­gräfin-Wilhel­mine-Gymna­siums (@contessas.comeback) und unter­stützt vom Förder­kreis Skulp­tu­ren­meile Bayreuth.

Warum:

Ziel war es die Wieder­eröff­nung des Mark­gräf­li­chen Opern­hauses mit einer Kunst­form des 21. Jahr­hun­derts (Streetart) zu feiern und somit jüngere Gene­ra­tionen, sowie Kultur­ba­nausen für die einzig­ar­tige Kultur­ge­schichte Bayreuths zu begeis­tern.

Zudem wurde das Projekt im Rahmen eines W‑Seminars durch enga­gierte und moti­vierte Ober­stu­fen­schüler des MWG Bayreuth begleitet, die während der Vorbe­rei­tungs­phase und Reali­sie­rung des Projekts nicht nur einen sehr guten Einblick in wich­tige Mecha­nismen der Kultur- und Krea­tiv­wirt­schaft erhielten, sondern vor allem operativ an der Gestal­tung des Stadt­bildes ihrer Heimat­stadt betei­ligt waren.

Künstler und Wandmalereien:

Alle betei­ligten Künstler setzten sich mit Mark­gräfin Wilhel­mine und ihrem kultu­rellen Erbe ausein­ander. Letzt­end­lich setzten sie ihre erar­bei­teten Motive inner­halb der Eröff­nungs­woche (7. – 14. April) live vor Ort um. Dies macht auch das beson­dere und erfolg­reiche an der Streetart aus, nämlich das man die Möglich­keit hat den Entste­hungs­pro­zess live mitzu­er­leben, dem Künstler über die Schulter zu schauen und mit ihm zu spre­chen, wodurch man einen emotio­na­leren und inti­meren Bezug zum Kunst­werk erlangt.

Sogar die charak­te­ris­ti­sche fens­ter­gu­ckende Oma hat somit eine neue inter­es­sante Anek­dote zu erzählen. 😉

Mural Richard-Wagner-Str. 42

Mural-Richard-Wagner-Strasse. Die Streithähne
Alzire’s Streit­hähne


Künstler: Matthias Mross (@matthiasmross)
Medium: Acryl & Sprüh­dose
Motiv: „Alzire’s Streit­hähne“
Für Bayreuth setzte sich der Münchner Künstler Matthias Mross mit der südame­ri­ka­ni­schen Bediens­teten Wilhel­mines, namens Alzire, ausein­ander. Sie ist nach der gleich­na­migen Tragödie Voltairs benannt, mit dem die Mark­gräfin übri­gens eine enge Brief­freund­schaft pflegte. Die Tragödie handelt von der Inka­prin­zessin Alzire, die gezwungen wird den spani­schen Eroberer Gusman zu heiraten, jedoch gelingt es Stam­mes­führer Zamore sie zu retten. Der Künstler hat diese Hand­lung in seinem Stil über­setzt, in dem er Gusman und Zamore als (Streit-)Hähne in den armen Alzires darge­stellt hat.

Mural Stadt­bi­blio­thek

Wilhelmines Memoiren
Wilhel­mines Memoiren

Künstler: Stohead (@stohead)
Medium: Ink
Motiv: Wilhel­mines Memoiren
Streetart-Künstler Stohead aus Berlin setzt sich mit dem ursprüng­lichsten der Graf­fi­ti­kultur ausein­ander mit der Schrift und der Kunst des Schrei­bens. Für Bayreuth hat er sich eine pikante Text­pas­sage aus den Memoiren der Mark­gräfin heraus­ge­pickt, worin sich die Mark­gräfin über ihren Schwager, sowie sons­tige Unge­pflo­gen­heiten und Intrigen am Hof beschwert. Banaler Klatsch und Tratsch den es heute eben auch noch so gibt. Übri­gens Stohead verwen­dete eines seiner selbst­ent­wi­ckelten Fonts – kleiner Tipp es fängt mit „Es schien, als seien…“ an. 😉

Mural Münz­gasse 8

Elisa­beth Frie­de­rike Sophie von Brandenburg-Bayreuth

Künstler: Drew Merritt (@drewmerritt)
Medium: Sprüh­dose
Motiv: Elisa­beth Frie­de­rike Sophie von Bran­den­burg-Bayreuth
Der ameri­ka­ni­sche Streetart Künstler Drew Merritt ist bekannt für seine wunder­schönen Portraits. Für Bayreuth setzte er sich mit der einzigen Tochter Wilhel­mines ausein­ander. Frei nach Casa­novas Aussage, „…die schönste und liebens­wür­digste deut­sche Prin­zessin.”, inter­pre­tiert der Künstler die Schön­heit der Prin­zessin Elisa­beth Frie­de­rike Sophie von Bran­den­burg-Bayreuth ins 21. Jahr­hun­dert. Das Portrait der Tochter ist zudem bewusst nahe des Opern­hauses gewählt worden, da das Opern­haus im Rahmen ihrer Hoch­zeit mit Carl Eugen von Würt­tem­berg einge­weiht wurde.

Mural Badstraße 27

Wilhelmine von Bayreuth
Wilhel­mine von Bayreuth

Künstler: Nychos (@nychos)
Medium: Sprüh­dose
Motiv: Wilhel­mine von Bayreuth
Der in Los Angeles lebende öster­rei­chi­sche Künstler Nychos entwi­ckelte einen unver­wech­sel­baren Stil, der sich durch die Darstel­lungen der Anatomie mensch­li­cher und tieri­scher Körper auszeichnet, welche er mit Leit­mo­tiven des Heavy Metal und Comic kombi­niert. Seine Wand­ma­le­reien sind bereits in über 16 Ländern der Welt zu bestaunen nun auch in der kleinen Stadt Bayreuth. Für Bayreuth sezierte er Mark­gräfin Wilhel­mine und ihren geliebten Zwerg­spitz Folichon.

Mural Badstraße 33

She´s back
She ´s back

Künstler: Case Maclaim (@case_maclaim)
Medium: Acryl & Sprüh­dose
Motiv: She’s Back
Der deut­sche Graf­fiti-Künstler Case Maclaim ist vor allem durch sein Bild­mo­tive der sich über­la­gernden Hände bekannt, die Einheit und Macht symbo­li­sieren. Seine sprich­wört­li­chen Finger­ab­drücke hat er bereits in über 20 Ländern der Welt hinter­lassen. Mit seinem Mural für Bayreuth wollte Case Maclaim eines der wich­tigsten Beweg­gründe des „She’s Back“ — Projekts (Geschichte Bayreuths einem jungen Publikum nahe bringen) aufgreifen und zudem die Aufmerk­sam­keit auf die neue Gene­ra­tion der Kultur­schaf­fenden lenken. Weshalb er sich dafür entschied die junge Gale­ristin Jessica Mati­jevic (I KNOW A GUY Gallery) in seinem Stil darzu­stellen. Da sie die Initia­toren des „She’s Back“ — Projekts, gebür­tige Bayreu­therin und zudem am glei­chen Tag wie die Mark­gräfin Geburtstag (3.7.) feiert, fiel ihm die Motiv­wahl leicht. In den Händen hält sie eine vene­zia­ni­sche Maske mit den Augen Wilhel­mines und ein Buch über den frei­mau­re­ri­schen Mops­orden, welchen die Mark­gräfin nach Bayreuth brachte.

Außerdem hat er im Rahmen des Projekts das Etikette zum Maisel & Friends limited Edition Artbeer gestaltet, welches mitt­ler­weile schon ausver­kauft ist.

Übri­gens im Liebes­bier sind noch ein paar Lein­wand­ar­beiten der Künstler zu bestaunen, u.a. Nychos Dissec­tion der Wilhel­mine, etc. 😉

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Text: Jessica Mati­jevic, Kunst­agentur I KNOW A GUY (@iknowaguy.gallery)

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