Bayreuths starke Frauen

Sie nehmen Einfluss auf Kultur, Kunst, Kirche, Wirtschaft und Politik

Bayreuth, 29. Oktober 2020 (w&p) – Dass Bayreuth im 18. Jahr­hun­dert zum Zentrum der deut­schen Kunst- und Kultur­ge­schichte aufstieg, hat die ober­frän­ki­sche Stadt einzig dem Wirken der Mark­gräfin Wilhel­mine zu verdanken. Ihre stil­si­chere Hand hinter­ließ etliche kunst­his­to­ri­sche Meis­ter­werke, die das Stadt­bild bis heute prägen und einzig­ar­tige Attrak­tionen für die Besu­cher Bayreuths darstellen. Auch 262 Jahre nach ihrem Tod im Oktober 1758 domi­nieren starke Frauen wie Katha­rina Wagner, Leiterin der Wagner Fest­spiele, Dr. Sissy Thammer, Inten­dantin Festival junger Künstler Bayreuth, oder Dr. Marina von Assel, Direk­torin des Kunst­mu­seums Bayreuth, nicht nur die Kunst- und Kultur­szene Bayreuths. Der evan­ge­li­schen Kirche steht die Regio­nal­bi­schöfin Dr. Doro­thea Greiner vor und in der Wirt­schaft amtieren IHK-Präsi­dentin Sonja Weigand sowie IHK-Geschäfts­füh­rerin Gabriele Hohenner an der Spitze. Und schließ­lich führt Heidrun Piwer­netz als Regie­rungs­prä­si­dentin die Regie­rung von Ober­franken. Sie alle zeigen, dass Frauen in Bayreuth zur Führung gehören – schon aus Tradition.

Die Welt der Wilhelmine
Im Gegen­satz zu anderen weib­li­chen Kory­phäen ihrer Zeit wie Zarin Elisa­beth oder Maria Theresia machte sich Wilhel­mine weniger auf dem Feld der Politik, als viel­mehr im Bereich des Geistes und der Künste verdient. Wilhel­mine war die Schwester Fried­richs des Großen und gilt bis heute als eine der großen Reprä­sen­tan­tinnen der Epoche der Aufklä­rung. Sie dich­tete, kompo­nierte und korre­spon­dierte mit Philo­so­phen wie Voltaire und anderen zeit­ge­nös­si­schen Größen. Anfangs hatte es die preu­ßi­sche Prin­zessin nach ihrer Heirat mit dem Erbprinzen Fried­rich in der frän­ki­schen Provinz nicht leicht. Prag­ma­tisch, kreativ, geist­voll und enga­giert wie sie war, passte sie jedoch in nur zwanzig Jahren ihr Umfeld ihren Bedürf­nissen an und schuf die Welt der Wilhel­mine. So war sie maßgeb­lich an der Gestal­tung und dem Ausbau der Bayreu­ther Schlösser sowie der Park- und Garten­an­lagen wie dem Hofgarten oder der Eremi­tage betei­ligt. Sie über­nahm die Inten­danz der Hofoper, kompo­nierte und führte dort Regie und anläss­lich der Hoch­zeit ihrer einzigen Tochter Elisa­beth Frie­de­rike Sophies ließ Wilhel­mine das berühmte Opern­haus erbauen. Seit 2012 zählt es zum UNESCO­Welt­kul­tur­erbe und ist eines der eindrucks­vollsten baro­cken Sehens­wür­dig­keiten Europas. Darüber hinaus schenkte Wilhel­mine ihrer Tochter einen eigenen Prunkbau als Sommer­re­si­denz, dessen Planung auch auf die Mark­gräfin zurück­reicht: Das Schloss Fantaisie, ein archi­tek­to­ni­sches Meis­ter­werk, das die Tochter voll­endete. Heute befindet sich dort der Sitz des ersten deut­schen Garten­kunst­mu­seums. Der Felsen­garten Sans­pa­reil im ober­frän­ki­schen Wonsees wurde eben­falls von Mark­gräfin Wilhel­mine nach ihren persön­li­chen Vorlieben voll­endet und ist nach dem Ausruf einer der ersten Besu­che­rinnen, einer Hofdame Fried­richs des Großen, benannt: „Ohne Glei­chen!“ Wilhel­mine gelang es in nur kurzer Zeit in Bayreuth ein Zentrum der deut­schen Kunst- und Kultur­ge­schichte zu schaffen, mit einer Anzie­hungs- und Strahl­kraft weit über die Landes­grenzen hinaus. Nur so kam Richard Wagner nach Bayreuth — und blieb.

Die Bayreu­ther Power­frauen heute
Bis heute treten starke Frauen in die Fußspuren von Wilhel­mine. Sie setzen ihr visio­näres Wirken in Bayreuth fort und schaffen Publi­kums­ma­gnete, jede auf ihre Art:
Im Bereich Kunst und Kultur steht Katha­rina Wagner, als Uren­kelin Richard Wagners  und allei­nige Leiterin der Fest­spiele, im Rampen­licht. Die gebür­tige Bayreu­therin, Thea­ter­wis­sen­schaft­lerin, Regis­seurin und Hono­rar­pro­fes­sorin über­rascht mit ihren Insze­nie­rungen das Publikum immer wieder und weiß kontro­verse Diskus­sionen zwischen Tradi­tion und Moderne zu führen.

Das Festival junger Künstler in Bayreuth, feierte in diesem Sommer sein 70-jähriges Bestehen und ist damit eines der ältesten Festi­vals Europas. Über alle Grenzen und poli­ti­schen Systeme hinweg nutzen junge inter­na­tio­nale Künstler jähr­lich diese Platt­form zur gemein­samen Arbeit, zu inter­kul­tu­reller Begeg­nung und Diskus­sion. Mit viel Leiden­schaft leitet Dr. Sissy Thammer seit 1986 das Festival. Dafür würdigte die Bundes­re­pu­blik Deutsch­land und der Frei­staat Bayern die Jugend­ar­bei­terin, Kunst­ma­na­gerin und Dozentin bereits mit hohen Auszeichnungen.

Die kunst­be­flis­senen Besu­cher Bayreuths sollten neben dem Richard-Wagner­Mu­seum sowie dem Franz-Liszt-Museum oder Jean-Paul-Museum auch das Kunst­mu­seum Bayreuth mit einplanen. Seit der Eröff­nung 1999 in den histo­ri­schen Räumen des Barock­rat­hauses steht das Haus unter der enga­gierten Leitung der Kunst­his­to­ri­kerin Dr. Marina von Assel. Sie präsen­tiert hier die Ausstel­lungen zu zeit­ge­nös­si­scher Kunst und Kunst der klas­si­schen Moderne und über­rascht immer wieder mit außer­ge­wöhn­li­chen Sonder­aus­stel­lungen und muse­ums­päd­ago­gi­schen Projekten.

Neben den baro­cken Pracht­bauten, die auf die Mark­gräfin Wilhel­mine zurück­gehen, sind über 60 Mark­gra­fen­kir­chen in Bayreuth und Umge­bung Anzie­hungs­punkt für zahl­reiche Besu­cher. Allein der Vergleich der Stadt­kirche Bayreuths mit der Spital­kirche oder Sankt Johannis zeigt, dass jede für sich ein sehens­wertes Kleinod des protes­tan­ti­schen Barocks ist. Insge­samt gibt es in 15 Deka­nats­be­zirken des Kirchen­kreises Bayreuth 339 Kirchen­ge­meinden und 438.000 evan­ge­li­sche Christen. Und wer verant­wortet das kirch­liche Leben in diesen Gemeinden? Dr. Doro­thea Greiner. Vor 21 Jahren star­tete sie als erste Frau im Amt der Ober­kir­chen­rätin ihre Karriere. Seit 2009 wirkt die promo­vierte Theo­login bereits als Regio­nal­bi­schöfin in Bayreuth.

Auch in der Wirt­schaft und Politik stehen in Bayreuth Frauen ganz oben. 2017 zog seit der Grün­dung der IHK im Jahr 1843 mit Sonja Weigand die erste Frau ins Präsi­den­tenamt. Damit ist die IHK für Ober­franken Bayreuth die einzige IHK Deutsch­lands, bei der mit der Präsi­dentin Sonja Weigand und Haupt­ge­schäfts­füh­rerin Gabriele Hohenner zwei Frauen an der Spitze stehen. Und schließ­lich ist auch die Regie­rung von Ober­franken fest in weib­li­cher Hand: Seit 2016 steht Regie­rungs­prä­si­dentin Heidrun Piwer­netz, Juristin und gebür­tige Bayreu­therin, der wich­tigsten Staats­be­hörde in Ober­franken vor.

All diese starken Frauen zeigen, dass Wilhel­mines Erbe in Bayreuth nicht nur durch ihre Pracht­bauten allge­gen­wärtig ist. Ihr Geist und ihre Schaf­fens­kraft können Frauen in jeder Gene­ra­tion aufs Neue moti­vieren, selbst etwas zu bewegen. Indem Sinne dürfen wir gespannt sein, was die nächste Gene­ra­tion an Bayreu­the­rinnen wohl hervor­bringen wird.

Bayreuth Marke­ting & Tourismus GmbH (BMTG)
Die Bayreuth Marke­ting & Tourismus GmbH (BMTG) betreibt im Auftrag der Stadt Bayreuth ganz­heit­li­ches Stadt­mar­ke­ting, regional, national und inter­na­tional. Bayreuth, der Regie­rungs­sitz von Oberfranken/Bayern, genießt durch die jähr­lich im Sommer statt­fin­denden Richard-Wagner-Fest­spiele Welt­ruhm. Es ist ein Ort, an dem Kultur- und Musik­in­ter­es­sierte ganz­jährig zusam­men­finden. Zahl­reiche impo­sante Bauwerke der Mark­gräfin Wilhel­mine, die hier von 1731 bis 1758 lebte, prägen bis heute das attrak­tive Stadt­bild: das Mark­gräf­liche Opern­haus, das Neue Schloss, der Hofgarten und die Eremi­tage. Seit 2012 ist das Mark­gräf­liche Opern­haus UNESCO-Welt­kul­tur­erbe und nach langer Reno­vie­rung seit 2018 ein Publi­kums­ma­gnet. Hinzu kommen an die 60 Mark­gra­fen­kir­chen in und um Bayreuth, die dem protes­tan­ti­schen Barock zuzu­rechnen sind, jede für sich ein kunst­his­to­ri­sches Meisterwerk.

Bayreuth liegt zudem mitten in der Genuss­re­gion Ober­franken, die den Welt­re­kord an Braue­reien hält sowie eine Viel­falt regio­naler Spezia­li­täten vorzu­weisen hat.

Die BMTG umfasst die Geschäfts­be­reiche Touris­mus­ma­nage­ment, Standortmarketing,
Veran­stal­tungs­or­ga­ni­sa­tion, Innen­stadt­ma­nage­ment, Thea­ter­kasse und Außen­wer­bung und gibt monat­lich das Programm­heft ‚Bayreuth aktuell‘ heraus. Mehr Infor­ma­tionen unter www.bayreuth-tourismus.de.

Weitere Pres­se­infor­ma­tionen:

Frank Nicklas
Leiter Tourismusmarketing
Bayreuth Marke­ting & Tourismus-GmbH
Opern­straße 22
95444 Bayreuth
Tel.: 0921- 885760
Email:
www.bayreuth-tourismus.de

Antje-Annika Singer
Wilde & Partner Communications
Fran­zis­kaner Str. 18
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Tel. 089 — 179190 — 18
Email:
www.wilde.de

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